Unsere Stadttauben polarisieren enorm. Die einen füttern und lieben sie, für andere sind sie „fliegende Ratten“ und ein großes Problem. Doch unsere Stadttauben sind verwilderte Haustiere und bedürfen einer gewissen Pflege und richtiger Fütterung. Wer sich um die Stadttauben kümmert, leistet einen Beitrag zum Tierschutz, senkt die Kosten für Taubenabwehr-Maßnahmen und setzt sich für einen Vogel ein, der seit Jahrtausenden mit und bei den Menschen lebt. Viele europäische und insbesondere deutsche Städte leben diesen Umgang mit dem Kultur-Vogel bereits vor. Taubenhäuser sind dabei ein wesentliches Element.
Chips essende Tauben beim Musiktheater Linz
Die Straßentaube ist nicht zufällig in unseren Städten aufgetaucht. Genetisch stammt sie nachweislich von der Brief- und Haustaube ab. Daraus folgt, dass ihre problematische Existenz auf unseren Straßen und Häusern aus dem verloren gegangenen Regulativ einer artgerechten Betreuung und Versorgung resultiert. Aufgrund ihrer Herkunft ist das artgerechte Habitat der Straßentaube nicht der Balkon, die Unterführung oder ein verwaister Dachboden, sondern ein Taubenhaus.
Tauben haben in unseren Städten keinen Zugang zu ihrer natürlichen Nahrung, welche eine ausgewogene Körnermischung, Kalk und Gritsteinchen beinhaltet. Im urbanen Lebensraum können diese essenziellen Nahrungsbestandteile nur mangelhaft ersetzt werden. Durch diese chronische Mangelernährung wird das Immunsystem der Taube geschwächt, was sie anfälliger für Krankheiten macht. Ohne tiermedizinische und tierpflegerische Hilfe resultiert das häufig im Tod der Tiere.
Taubenhäuser hingegen entspannen die Konflikte merklich, weil der Besiedelungsdruck von den Häusern genommen wird, die Verschmutzung nachlässt und die Reduzierung durch den Eieraustausch langfristig zählbar ist. Das Taubenhaus ist ein elementarer Bestandteil einer Gesamtlösung. Ein umfassendes Straßentauben-Management analysiert alle erdenklichen Einflussfaktoren für eine nachhaltige Problemlösung.
Das Augsburger Straßentauben-Modell ist Best Practice: Es gibt im Augsburger Stadtgebiet mehrere Taubenhäuser, Taubenschläge und auch Taubentürme, in denen die Straßentauben artgerecht beherbergt werden und ihre Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden. In Stadtteilen, wo es noch keine betreuten Herbergen für die Stadttauben gibt, hat die Stadtverwaltung in Augsburg kontrollierte Futterplätze eingerichtet. Die Verunreinigungen im Stadtgebiet konnten dadurch stark vermindert werden und die hohen Kosten für die Taubenabwehr kann sich die Augsburger Stadtgemeinschaft sparen. Derzeit betreut der Tierschutzverein in Augsburg 12 Taubenherbergen. Mehr als 200 deutsche Städte sind diesem Modell gefolgt und das mit steigender Zufriedenheit. Dieses Modell ist nachhaltig und effizient zugleich. Und deshalb auch in seiner Innovation konkurrenzlos.
Die Vorteile des Augsburger Modells sind evident. Hier noch einmal aufgelistet:
Innovativ und nachhaltig im Vergleich zu bisherigen Lösungs-Methoden
Auf lange Sicht und in Summe billiger in Relation zu den bisherigen Lösungs-Ansätzen a) Senkung der Reinigungskosten b) Senkung der Taubenabwehrkosten
Sauber und tierartgerecht (bei kompetenter Betreuung) a) Bereinigung der hygienischen Probleme b) Hygienestatus in allen Belangen gesichert
Nachhaltig durch Geburtenkontrolle a) Konsequente Bestandskontrolle b) Senkung der Taubendichte
Sicherung der Tierschutzfragen
Die Architektur der Stadt wird von der lästigen Montage der Taubenabwehr befreit
Keine Beschwerden mehr über Tauben aus der Bevölkerung
Mehr Informationen zu den Straßentauben:
Medienberichte:
Linza, 28.6.: Kümmert sich Linz einen Dreck um seine Tauben?
Tips, 29.6.: Vom Taubenhaus für Linz bis zum Sportareal unter der Eisenbahnbrücke Krone, 28.6.: Linzer Tauben soll es künftig an die Eier gehen
Kurier print 30.11.2022:
13.10.2023, Taubenbauwagen in Recklinghausen: https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=pfbid02DjwCAgnrx4R9V3Z64pDSNgHKxegDsDj9JzYg5wF4hXVhRr3AtG3ScZear2XeRyBml&id=100064365565639
10.9.2024, Tiroler Tageszeitung
Autor:in: Linz+
25.5.2022
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