...auch wenn in den letzten Monaten schon sehr viel erreicht wurde. Als nächster Schritt steht die Volksbefragung an. Im Zuge dieser soll noch breiter aufgeklärt und ein klares Bürgervotum an die Bundesregierung sowie die OÖ. Landesregierung gesendet werden.
Lorenz Potocnik engagiert sich seit 2017 an vorderster Front gegen diese irre LKW-Transit-Route. Bei der Budgetgemeinderatssitzung hat er noch einmal die Geschichte dieser Fehlplanung zusammengefasst und für einen starken Zusammenschluss der Zivilgesellschaft und Stadtpolitik plädiert. Mit gemeinsamen Kräften aus Politik und Bürgern sollte das Bürgervotum gelingen!
„2022 wird das Jahr, indem wir uns endgültig von der Linzer Trasse der „Ostumfahrung“ verabschieden.
Diese Trasse der „Ostumfahrung“ wurde uns aufs Auge gedrückt und leider haben wir als Stadt viel zu lange zugesehen und nicht reagiert. Die Planungen sind voller Fehler und mangelnder Grundlagen, das konnten wir in unserem Zusammenschluss von Bürgerinitiativen nachweisen. Die Autobahn würde quer durch den Schiltenberg, die Ebelsberger Traunauen, Natura2000 Gebiete und die Donauauen gehen. All das sind wichtige Naherholungsgebiete.
Dazu kommt, dass diese Autobahn wenig bis gar keine positive Wirkung für die Linzer Mobilität erzielen würde. Das ist dadurch erklärbar, dass Zielsetzungen sinnlos vermischt wurden: Es wurde versucht, aus einem internationalen und nationalen Autobahn-Transit-Projekt (finanziert vom Bund) ein regional-politisches Pendlerprojekt zu machen bzw. es als solches zu verkaufen. Das erklärt, warum diese Variante herausgekommen ist. Es ist keine Umfahrung aber auch keine Stadtautobahn, da nur eine Auffahrt in der Lunzerstraße geplant wäre. Es ist eine LKW-Transit-Autobahn quer durch dicht besiedeltes Gebiet und Naturschutzräume. Es ist die schlechteste aller Varianten und es ist die zerstörerischste aller Varianten.
Weiters steht diese Trasse im krassen Widerspruch zu unseren städtischen Zielsetzungen. Damit meine ich denen der Klimahauptstadt, der Luftsanierung und ganz konkret den Planungen des Garten Ebels, auf dem Areal der ehemaligen Kaserne Ebelsberg. Dort wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein neues Stadtviertel für bis zu 7.000 Menschen und tausende Arbeitsplätze entstehen. Wohnen werden dort vor allem junge Familien. Das Alleinstellungsmerkmal der Siedlung wird die Durchgrünung und die Natur in der Umgebung.
Da direkt daneben eine Autobahn zu bauen ist - gelinde gesagt - irre.
Seit 2017 (im Zuge des SUP Verfahrens) gibt es einen organisierten Widerstand aus der Zivilgesellschaft. Seit Mai 2021 sammeln sieben Bürgerinitiativen und viele engagierte Linzer:innen Unterschriften und betreiben Aufklärungs- und Bodenarbeit. Das hat offenbar gewirkt. Die nötigen 6100 Unterschriften für eine Volksbefragung sind praktisch da. Und im November hat ein Antrag im Linzer Gemeinderat (auf Initiative der Grünen) fast einstimmig diese Trasse abgelehnt.
Nun geht es darum, diese Volksbefragung nächstes Jahr gemeinsam zu machen.
Dazu bedarf es noch einer großen gemeinsamen Anstrengung! Dafür wende ich mich insbesondere an Sie Herr Bürgermeister und an dich Bernhard Baier. Gemeinsam sollten wir für weitere Aufklärung, eine solide Mobilisierung und somit ein superklares Bürgervotum sorgen.
Dabei scheint mir wichtig, nicht nur die Trasse aus Linz rauszubekommen, sondern auch den massiven Pendlerverkehr mit ÖV, P&R und Radschnellwegen mit den Umlandgemeinden und dem Land in den Griff zu bekommen. Und es geht darum, das stark wachsende Pichling und Ebelsberg besser anzubinden. Straßen und PKW’s mit einer Besetzung von im Schnitt 1,2 Köpfen machen da aber keinen Sinn mehr. Das „Gefäß“ Stadt ist voll. Es mangelt an PLATZ. Da helfen nur mehr Schnellbahnen, Radschnellwege, Busse und auch Arbeitsplätze vor Ort.
Um ein klares Bürgervotum zu erzielen, sollten wir uns alle gemeinsam anstrengen, eine Schulterschluss zusammenbringen und diese Sache aus dem politischen Wettbewerb so gut es geht herausnehmen. So kann uns dieses wichtige Signal an den Bund und die Landesregierung gelingen.“
Lorenz´ Rede zur Ostumfahrung
Weiterführende Links:
Autorin: Linz+
20.12.2021
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