Seit Jahren treibt ein gewisser Sam Langanke sein Unwesen in den sozialen Medien dieser Stadt. In unsachlicher und oft persönlicher Form attackiert er kritische Linzer:innen auf Facebook, in diversen Foren oder in den Kommentaren der OÖNachrichten. Nicht unter seinem Namen und mit offenem Visier, sondern anonym. Nicht privat, sondern direkt aus dem Alten Rathaus heraus, im Auftrag des Bürgermeisters, zum Teil sogar in dessen Namen, da er seine Facebook-Seite betreut.
Im Kommentarforum der OÖN sind seine Pseudonyme zum Beispiel „CedricEroll“ (früher „Freundlicher Hinweis“). Die irre Anzahl an Kommentaren (zehntausende) zeigt, womit sich der Herr den ganzen Tag beschäftigt. Beim Austrian Soccer Board (www.austriansoccerboard.at) fuhrwerkt er als „hochofen“. https://www.austriansoccerboard.at/profile/30581-hochofen/ü
Auch auf „Alles Linz“ (www.facebook.com/alleslinz/about_privacy_and_legal_info) pflegt er seinen Stil. Abgesehen davon, dass dort unter der Tarnung einer netten Informationsseite der Stadt Linz, einseitige rote Propaganda produziert wird, löschen und blockieren Langanke & Co alles was ihnen nicht passt oder kritisch ist.
Zu dieser Vorgehensweise auf der SPÖ-eigenen Seite hat kürzlich die verdiente Grüne Gerda Lenger ihre Meinung kundgetan: „Wie feige und undemokratisch ist das? Ein kritischer Kommentar von mir auf der Facebook-Seite von „Alles Linz“ zu einem Beitrag zum Thema "Wissen schaf(f)t StadtMasterplan für Linz Nordost liefert Grundlagen für die Zukunft des Universitätsviertels“ wurde gelöscht. Als ich ihn ein zweites Mal postete, wurde ich umgehend geblockt. Bürger*innenbeteiligung, eine offene Diskussion, Kritik und alternative Lösungsvorschläge sind bei der Linzer Mehrheitspartei offenbar unerwünscht.“ Zum Nachlesen: https://www.facebook.com/share/p/y9kmF3YxqY3hyCXS/
Diese unprofessionelle und respektlose Vorgehensweise könnte mir ja egal sein, ist es doch des Bürgermeisters Bier. Ist es aber leider doch nicht. Denn es schadet nicht nur dem Bürgermeister und der Linzer SPÖ, sondern Linz, unserer Gesprächskultur, unserem Zusammenhalt und der Fähigkeit unserer Stadt mit Ideen und sachlicher Kritik gut umzugehen. Ich will keine Pitbull-Kommunikation des Linzer Bürgermeisters in den Sozialen Medien, ich will, dass wichtige Fragen und Projekte dieser Stadt offen, fair und demokratisch debattiert werden und das Linzer:innen, die sich kritisch einmischen nicht beleidigt, sondern mit Respekt behandelt werden.
Folgendes ist mir gestern passiert, deshalb schreibe ich diesen Blogeintrag. Ich habe den OÖN-Artikel über den Flächenverbrauch und die falsche Standortwahl der neuen IT:U im Grüngürtel gelesen: https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/linz/masterplan-univiertel-bis-zu-10-hektar-umwidmungen-stehen-zur-diskussion;art66,3937884
Darauf bin ich noch schnell auf die „Kommentare“ gegangen. Ein gewisser „human995“ (Humanist?) hat mein Interesse geweckt: „Anstatt zu probieren, den Uni-Standort wirklich für (internationale) Studenten zu attraktivieren und so langfristig kluge Köpfe in der Stadt zu halten und damit organisches Wirtschaftswachstum zu erzeugen. (…) So wird es halt schwer, wirklich gute Leute anzuziehen. Diese wechseln in lebhafte Studentenstädte oder innovative Zentren wie Amsterdam, Delft, etc..“ und weiter „Amsterdam zeigt vor, wie man einen Innovationshub aufzieht. Dort zieht man Milliarden Investments und große Köpfe ins Land und ist eine attraktive Stadt zu wohnen. Delft, eine renommierte Technische Uni mit Studentenleben. In Linz bleibt man lieber bei der Politik der 70er."
Dreimal dürfen sie raten, wer sich auch wieder hier tummelt. In der Sekunde denke ich mir, dass der (wegen gewisser Wörter und den internationalen Vergleichen) jetzt sicher glaubt, ich hätte das oben geschrieben. Die seltenen Male, die ich mich hier im Forum eingemischt habe, waren allerdings immer unter meinem Namen.
Prompt wird "CedricEroll" wieder untergriffig und das Repertoire ist wie so oft begrenzt: „Wie hinüber ist ein Wiener, der meint in Linz geschaftln zu können, dem aber niemand mehr zuhört, weil er Skandal-schreien und Querulantentum lediglich zu einem persönlichen Geschäftsmodell gemacht hat?“
Unser Humanist weiß wahrscheinlich nicht, wie ihm geschieht und lässt es folglich bleiben. Dafür springt ein „Moissi“ ein und kontert: „Wie kann man einen so dümmlichen Kommentar schreiben? Wo lernt man das? Im Rathaus?“ Und weil es Sam Langanke nie lassen kann und sich hinter seinem Pseudonym sicher fühlt, will er auch diesmal wieder das letzte Wort haben: „Besser als ein egoistischer Radlfanatiker, der nur an sich selber und Seinesgleichen denkt.“
Da vergeht es dann allen. Die Debatte war beendet. Schade.
Und ich frage mich wieder einmal: Braucht (oder bekommt er es gar nicht mit?) der Linzer Bürgermeister wirklich so eine schlechte Arbeit in den sozialen Medien? Hat unsere Stadt, die innovativ sein will, so eine miese, destruktive und unprofessionelle Kommunikation verdient? Wäre es nicht besser, diesen „Social-Media-Pitbull“ durch Artificial Intelligence zu ersetzen?
Auf Xing präsentiert sich Herr Langanke übrigens als Inhaber und Geschäftsführer der Firma „Idee Quadrat Werbeagentur“. "Seit 2004, bis heute", steht da. Sam Langanke - Gesellschafter/Geschäftsführer - idee quadrat Werbeagentur | XING Im Firmenregister ist davon jedoch nichts zu finden: www.firmenabc.at
Über den unprofessionellen Umgang auf der Seite des Bürgermeisters hat der LINZA bereits im Juli 2021 geschrieben: Über den Umgang mit Kritik in den sozialen Medien - LINZA! (www.linza.at/facebook-2/)
Wie umgehen mit kritischen Beiträgen auf Facebook & Co.? Diese Frage beschäftigt nicht nur Medien, sondern besonders auch Politiker. Bürgermeister Klaus Luger wählt einen ganz besonderen Weg: Auf seinem Facebook-Account findet sich kein einziger kritischer Eintrag, sämtlicher Widerspruch wird wohl permanent gelöscht, berichten uns mehrere User.
“So einen Bürgermeister kann man sich nur wünschen”, God bless you Herr Bürgermeister”, “In jeder Situation souverän unser Herr Bürgermeister”, “Bravo!!! Super!!!” und “Solche Menschen gehören an die Spitze eines Landes” – die Einträge auf Klaus Lugers Facebook-Account lesen sich wie ein Poesiealbum voller uneingeschränkter Bewunderung. Wir haben weit zurückgeblättert und unter den dutzenden Storys und Facebook-Postings kein einziges negatives Feedback gefunden – mehr als ungewöhnlich für einen Politiker, der in der ersten Reihe und damit auch immer wieder in der Kritik steht.
Wer sich ein Bild des Herren machen will, möge einen seiner seltenen öffentlichen Auftritte ansehen. Als eingefleischter Blau-Weiss-Fan hat er sich sogar aus der sonst sicheren Verdeckung gewagt und ist als „Moderator“ bei Baustellenbesuchen des mittlerweile fertigen Donauparkstadions aufgetreten.
Screenshot Facebook-Profil Sam Langanke, Screenshot Kommentare OÖN, 11.4.2024
Autor:innen: Lorenz Potocnik, Linzplus
13.4.2024
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