Mit seiner neuen Liste LINZ+ (sprich LINZplus) ist Lorenz Potocnik ein Coup gelungen: die Liste zieht viele Linzer Persönlichkeiten quer durch die Stadt an. Diese wollen mit einer sogenannten „Solidaritätskandidatur“ der Gemeinderatsliste zusätzlich Gewicht verleihen. Nun stoßen mit Guido Klinger, Andreas Pfleger und Peter Wagner drei weitere echte Linzer Originale dazu.
Der Zuspruch zu LINZ+ beeindruckt – vor allem, weil unter den Unterstützern fast durchwegs Linzerinnen und Linzer zu finden sind, die mit Politik bislang wenig am Hut hatten. Die Aufbruchstimmung rund um die neue Liste hat viele zum Umdenken bewegt. Sie alle wollen der Entwicklung von Linz ein längst fälliges Plus verpassen. Die Wahl im September bietet die historische Chance dazu - vollkommen unabhängig, ohne Parteiorganisation oder politischer Altlasten. Das Ziel ist ambitioniert, aber möglich: Mit zehn Prozent soll der Einzug in die Stadtregierung gelingen. „Dann wäre endgültig Schluss mit den Mauscheleien und dem ständigen Hofieren von privaten Investoreninteressen. Denn Linz und die Linzerinnen kommen bei uns immer zuerst“, so Lorenz Potocnik.
Guido Klinger: „Solikandidatur als Akt der Notwehr“
Bereits beim Gründungsprozess von LINZ+ war der Urfahraner Guido Klinger (56) mit dabei. Beruflich ist Klinger in der Abteilung Personalentwicklung am Neuromed Campus des Kepler Universitätsklinikums tätig. Vielen ist er auch als Impulsgeber der Initiative ‚Lebensqualität Sonnenstein-Gerstner-Ferihumerstraße‘ bekannt: Er kämpfte dort erfolgreich gegen die völlig überzogene, willkürliche Bebauung eines Grundstücks in zentraler Lage. Darunter hätte die Nachbarschaft gelitten, das Projekt konnte am Ende unter Mitwirkung der Bewohner*innen erfolgreich verkleinert werden. In seinem Job ist Guido Klinger zeitlich zwar sehr gefordert, aber eine Solidaritätskandidatur wollte er sich dennoch nicht nehmen lassen: „Ich sehe das als einen Akt der Notwehr gegen die rücksichtslose Linzer Stadtpolitik, die die Bevölkerung einfach nicht mitreden lässt und systematisch drüberfährt. Ich will, dass die Stadtpolitik für die Bürger*innen und ihre Anliegen greifbar und nachvollziehbar wird. Alle müssen eng eingebunden werden, um gemeinsam an den Herausforderungen und Chancen von Linz zu arbeiten.” so Klinger. Mit ihm gewinnt LINZ+ zudem einen starken Vertreter der lokalen LGBT-Community, in der sich Klinger auch engagiert.
Andreas Pfleger: “Linz muss mehr Berlin werden”
Ein weiterer Charakterkopf, der mit seiner Solidaritätskandidatur etwas für Linz bewegen will, ist Andreas Pfleger (48). Mit seinem RADIX Skateshop in der Marienstraße ist er nicht nur stadtbekannter Treffpunkt für die Linzer Skaterszene, sondern auch als Action Sports Retailer und Eventveranstalter ein gewichtiger Teil der urbanen Linzer Subkultur. Seit den 90iger Jahren setzt der weitgereiste Skateboardenthusiast wesentliche Impulse in der Szene, auch bei der Errichtung von Skateparks. Trotz jahrelangem Einsatz ist Pfleger unzufrieden mit der Situation. Zuviel passiert ohne die Einbindung lokaler Expert*innen. Da ginge viel mehr.
“Es werden immer nur minimale Mittel für das Kreieren neuer Stätten gestellt. Letztens waren das gerade einmal € 25.000,- für den Skatepark Grüne Mitte, der im Rahmen einer Stadtteilentwicklung entstanden ist. Der Skatepool im Ennsfeld, ist bereits 10 Jahre alt. Im Skatepark Urfahr gibt es nach wie vor so viele Lücken, die wir noch mit Obstacles schließen könnte.” beschreibt Pfleger das bis dato geringe Interesse der Stadt. “Ich will mit der Stadt und für die Szene die besten Sportstätten und Parks initiieren, die den Ansprüchen der Nutzer entsprechen. Das machen andere Städte wie Kopenhagen, Berlin, Barcelona und auch Prag vor. Ich habe mir das angesehen. Ich wünsche mir mehr Wertschätzung und Verständnis und ein solides Budget, für eine etablierte und wachsende Szene. Mit LINZ+ besteht auch in diesem Bereich, die Möglichkeit auf einen echten Change, das unterstütze ich mit voller Kraft.“ so Pfleger entschlossen.
Peter Wagner: „Linz ist Welthauptstadt der gebrochenen Versprechen“
Neu dabei ist mit Peter Wagner ein echtes Linzer Urgestein. Der 45-jährige Urfahraner Snowboarder (er betreibt mit betaboards seinen eigenen Shop), Freigeist und überzeugter Europäer hat schon viele Städte gesehen. Gerade darum hat er einen besonderen und kritischen Blick auf seine Heimatstadt und die negativen Entwicklungen der letzten Jahre. „Warum Linz+? Ich bin es leid, das Spiel um die unzähligen Versprechen und Ankündigungen der Stadtpolitik weiter hinzunehmen! Das von Bürgermeister Luger die letzten Jahre geprägte Linz ist die Welthauptstadt der gebrochenen Versprechen. Das ist umso bitterer, da das riesige Potenzial dieser schönen Stadt und seiner Menschen brach liegt und liegen gelassen wird. Die einzige Erklärung dafür, können für mich nur der Filz in der Politik und die Seilschaften in der Stadtregierung sein. Linz soll von den Linzerinnen selbst entwickelt – und nicht von abgehobenen Politikern ohne Vision verunstaltet werden.“ Sein am häufigsten verwendeter Hashtag“: #lugermussweg
„Sechs Jahre, in denen Linz endlich sein Potenzial abrufen kann“
Ich bin fast schon sprachlos, welche Kräfte und Köpfe sich unserer Liste LINZ+ zuwenden. Das werden sechs Jahre für Linz, in denen die Stadt endlich sein volles Potenzial abrufen wird“, sagt Lorenz Potocnik angesichts des regen Zulaufs. In Summe wird die neue Bürger*innenliste bis Juli 2021 noch auf 30 Persönlichkeiten anwachsen. „Wir freuen uns über jeden, der Linz mit uns positiv verändern will!“
Autorin: Linz+ | Linzplus
21.6.2021
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