Geviert Langgasse, Landstraße, Seilerstätte, Rudigierstraße hat keinen Bebauungsplan:
„Schön diskret und schrittweise kaufen Investoren die Langgasse auf. Die bezahlten Preise erlauben nur eine Begründung: Abriss und neue, hohe Dichte. Sonst wäre jeder dieser Käufe eine Fehlinvestition.“ so Stadtentwickler und PLUS-Gemeinderat Potocnik. „Doch die Käufer sind keine Abenteurer, da wird schon vorab sondiert, bevor so viel bezahlt wird. Aktuell in der Langgasse. Für ein kleines Grundstück und Haus zahlen Investoren schon einmal viele Mio €. Der Grund: Es gibt keinen Bebauungsplan. Spekulationen sind damit Tür und Tor geöffnet. Anstatt zuzuschauen, muss Linz endlich in Führung gehen und selbstbewusst eine klare Vorstellung für diesen Stadtteil entwickeln.“ fordert Potocnik.
Bei einem Blick auf die online verfügbaren Flächenwidmungen der Stadt Linz (Link siehe unten) springt ins Auge, dass verschiedene Bereiche in der Stadt ohne Bebauungspläne, sprich bauliche Vorgaben der Stadt auskommen müssen. So wurde sogar für das große, im Zentrum liegende Geviert Langgasse-Landstrasse-Rudigierstrasse-Sailerstätte über die Jahre immer noch kein Bebauungsplan entwickelt. „Diese fehlenden Bebauungspläne sind symptomatisch für die Linzer Stadtplanung. Anstatt eine eigene, selbstbewusste Vorstellung für diesen Stadtteil zu entwickeln, überlassen wir wieder einmal den Investoren das Spielfeld. Die schlafen auch nicht, sondern kaufen sich sukkzessive, was es zum Kaufen gibt. Für ein kleines Haus in der Langgasse werden dann auch schon einmal mehrere Millionen bezahlt, aber nicht für das Haus, sondern für das Grundstück und tausende Quadratmeter neue Nutzfläche.“ So Potocnik. „Abgerissen und neu gebaut, mit z.B. 8 Stockwerken, ist das ein gutes Geschäft. Und die Nachbarn in der Hafferlstrasse dahinter? Hat an die wieder keiner gedacht?“
Link Bebauungspläne: www.linz.at/serviceguide/viewchapter.php?chapter_id=122158
Anfrage an Stadtrat Prammer
„Um hier Klarheit zu schaffen, werde ich für die nächste GR-Sitzung am 3. November eine Anfrage an Stadtrat Prammer stellen.“ Kündigt Potocnik an. Wesentlich scheint herauszubekommen, warum hier eine Lücke bei den Bebauungsplänen klafft. Auch ob es städtebauliche Überlegungen zu dem Geviert gibt, und wenn ja, welche, ist von Interesse. Weiters: Gilt das „Imperial-Hochhaus“ (9 Stockwerke, Bausünde der 1970er Jahre) und das „Eder-Hochhaus“ (10 Stockwerke, 1960) oder die umgebende Körnung (3-4 Stockwerke) als Maßstab für zukünftige Verbauungen? Gibt es bereits Ansuchen auf Abbruch im Viertel?
Kaufverträge beinhalten schon Abbruch und hohe Nutzfläche
Zuletzt wurde die Langgasse n 8 und 10 um 6,3 Mio € verkauft. „Interessant ist dabei, dass im Kaufvertrag bereits eine neue Nutzfläche genannt wird, die den hohen Preis rechtfertigt. Sogar eine Klausel ist beinhaltet, die weitere Steigerungen der Nutzfläche berücksichtigt und eine Nachzahlung erfordern würde. Das Haus wird schon als Abbruchhaus gehandelt.“ Ist Potocnik verwundert, obwohl es noch keinen Abbruchbescheid, geschweige denn ein Gutachten dazu gäbe. Auch ein neues Projekt und die Begutachtung durch den Gestaltungsbeirat ist noch in weiter Ferne. „Die Investoren sind sich ihrer Sache aber offenbar sehr sicher. Inoffiziell scheint es die Auskunft aus dem Rathaus zu geben, dass „eh so hoch wie das Eder- und Imperial-Hochhaus gebaut werden darf.“
Update:
Städtebauliche Kommission Projekt „Schillerpark“
Medienberichte:
OÖN Print, 19.10.22
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Autor:in: Linz+
18.10.2022
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