Wie geht es eigentlich mit der Linzer Badebucht weiter? Wer hat sie erfunden und was sind die Hürden bei der Umsetzung dieses einzigartigen Projektes, das Linz näher ans Wasser bringen würde? Hier die kleine Geschichte zur Donauinsel, der Badebucht und eines neuen "Central-Parks":
Stadtpolitik schlief - Potocnik nahm Heft in die Hand
Als 2017 am Jahrmarktgelände ein Parkverbot erlassen wurde, war der Weg für eine Neugestaltung frei. Die Stadtpolitik schlief, Lorenz Potocnik nahm das Heft in die Hand und initiierte einen Innovationswettbewerb, aus dem die Idee einer „Donauinsel für Linz“ als Sieger hervorging. Das Projekt steht vor seiner Umsetzung, sofern es Luger & Co. nicht weiter verschleppen. Zusätzlich wurde seit 2016 über eine Potocnik-Initiative die Vision einer Badebucht an der Donau gepusht.
Erste Etappe
Statt der öden Beton- und Asphaltwüste auf dem acht Fußballfelder großen Jahrmarktgelände hätte ein multifunktionaler ‚Central-Park‘ mit Grünflächen, Wasserzugängen, einem Donau-Seitenarm samt Badebucht und ein Radler-/Fußgängersteg zum Brucknerhaus hinüber entstehen sollen. Aufgrund der leeren Stadtkassen wurde das Projekt erstmal abgespeckt.
Badebucht in Gefahr?
Übrig blieb: eine Donauinsel-Version mit einer Badebucht und großzügigen Sitzstufen zum Wasser hin und die Diskussion über eine Schiffsanlegestelle entlang der Lände. Vor der Bucht sollten dort bis zu 135 Meter lange Kreuzfahrtschiffe anlegen können. Neben dem zusätzlichen Busverkehr, würden der Müll und die laufenden Motoren der Schiffe die Sicht von der Badebucht aus versperren und die Aufenthaltsqualität extrem mindern.
Keine Kompromisse mehr
Eines ist klar: Es darf keine Kompromisse oder weitere Redimensionierungen beim Projekt Donauinsel mehr geben. Die Interessen der Linzer:innen haben Vorrang und die Stadt muss endlich selbstbewusst und mit Weitblick auftreten.
Wie geht´s weiter:
Das Architekturkollektiv G.U.T. wurde mit einer Planung für die Umsetzung des Projektes beauftragt. Ob die Präsentation noch im September stattfindet, ist noch nicht ganz klar. Bei der ersten Etappe geht es um die Gestaltung des Ufers, der Badebucht inklusive einer kleinen Brücke und einer Entsiegelung/ Begrünung des Urfahraner Jahrmarktgeländes.
Hier die Timeline im Überblick:
Juni 2016 Lorenz Potocnik startet die Facebook-Seite „Linz will eine Badebucht“. Der Zuspruch ist enorm.
2017 Am Jahrmarktgelände wurde ein Parkverbot erlassen - der Weg für eine Neugestaltung war frei.
September 2017 Der von Potocnik initiierte Innovationswettbewerb für Stadtentwicklung widmet sich der Neugestaltung des Jahrmarktgeländes. Dotation: 12.500 Euro.
März 2018 A Star is born! Das Architekturkollektiv G.U.T. gewinnt mit seinem Projekt einer „Donauinsel für Linz“. Das zentrale Element: eine Donaubucht als Naherholungszone.
Dezember 2020 Es ist geschafft: Der Linzer Gemeinderat beschließt die Umsetzung der Linzer Donauinsel und gibt dafür Mittel in Höhe von über 2,5 Mio. Euro frei.
Sommer 2021 Das Architekturkollektiv G.U.T. wird mit der Planung des Projektes beauftragt.
Sommer 2022 Pack die Badehose ein. It‘s Time to swim!
Herbst 2022 Kosten schnellen in die Höhe, Bürgermeister Klaus Luger stellt das Projekt in Frage. Nach wie vor keine transparente Information und Detailplanung
Mehr zur Badebucht:
OÖN print, 2.12.22
Geammelte Infos zur Badebucht im Plusheft #2 https://www.yumpu.com/de/document/read/67387757/plusheft2/14
Mehr Medienberichte:
Rendering der Badebucht
Autorin: Linz+
24.8.2021
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